Zusammenfassung
In den Alpenregionen Österreichs gibt es Höhlen, die vom Menschen seit der frühen Vorgeschichte als Kultstätten genutzt werden. In mehreren Höhlen wurden Einzel- oder Kollektivbestattungen von der Jungsteinzeit bis zur Bronze- und Eisenzeit gefunden. Der folgende Einfluss der römischen Kultur inspirierte zu neuen religiösen Praktiken und die Menschen schufen verschiedene kleinere oder größere Höhlenheiligtümer. Im Mittelalter und Neuzeit wurden in den Höhlen verschiedene Formen der christlichen Spiritualität praktiziert. Mönche und Einsiedler zogen sich an abgelegene Orte zurück, um Gott näher zu sein. Im Laufe der Zeit verwandelten sich einige dieser Einsiedeleien in unterirdische Heiligtümer und Wallfahrtsorte. Die Faszination und die einzigartige Atmosphäre rund um diese Kultstätten ziehen heute noch viele Menschen in ihren Bann. An vielen dieser heiligen Orte haben sich die kultischen Volkspraktiken seit Jahrhunderten manifestiert und sind in diesem Rahmen teilweise noch immer in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben.
Cave sanctuaries
The Alpine regions of Austria contain caves that have been used as places of cult worship since prehistoric times. Evidence of individual or collective burials ranging from the Neolithic Age to the Bronze and Iron Ages has been found in several caves. The following influence of the Roman culture inspired new religious practices and people created different smaller or larger cave sanctuaries. In the Middle Ages and Modern Ages various forms of Christian spirituality were practiced in caves. Monks and hermits retreated to remote places in order to be closer to God. In the course of time some of these hermitages turned to underground sanctuaries and sites of pilgrimage. The fascination and unique atmosphere surrounding these cult sites attract many people. In many of these sacred places, cultic folk practices have survived for centuries and are still preserved in their original form.